Eine weitere Saison ging vor einigen Wochen bereits wieder zu Ende. Nochmals ein Jahr mit vielen Tiefen und ganz wenigen Höhen. Somit blicke ich auf eine enttäuschende Saison zurück.
Nachdem ich in diesem Jahr nach drei Jahren mit meinem vorherigen Coach (Hans Kappeler), nun unter der Leitung von Silvan Lutz trainierte, fühlte ich mich bereits im Winter auf dem richtigen Weg. Viele sehr gute Einheiten in den ersten Monaten der Vorbereitung sowie durchaus zufriedenstellende Trainingslager mit schnellen Zeiten auch auf kürzere Distanzen (120 & 150m), liessen auf gute Leistungen hoffen. Nach einem kleinen Abstecher in die Hallensaison (wo ich mässig zufrieden war), verlief das Training eigentlich ganz anständig. Vielleicht nicht gleich auf PB-, jedoch auf "Sub-48-Niveau".
Da ich noch einen Versuch starten wollte, mich für die Universiaden zu qualifizieren (wurden dann wegen Corona nicht ausgetragen), musste ich die Saison deutlich früher als üblich beginnen. Bereits am 1. Mai war ich über die ganze Bahnrunde in Modena (Italien) am Start. Wenn man den frühen Zeitpunkt in der Saison sowie dem absolut schlechten Wetter betrachtet, dann waren die 48.65sek gar nicht Mal so ein schlechter Einstieg. Dass ich aber nicht ganz in Wunschform war, bestätigten mir die darauffolgenden Wettkämpfe: zwei Mal lief ich die 300m. Beide Male nicht brillant. An den Schweizer Vereinsmeisterschaften konnte ich jedoch einen Zahn zulegen und in einem nicht optimalen Lauf 48.28sek laufen. Eine Zeit, die mich nicht zufriedenstellte. Nur wusste ich damals noch nicht, dass dies meine Saisonbestleistung bleiben würde.
Mehrere Male lief ich dann noch die 400m und hatte fast jedes Mal das Gefühl, dass es nun hinhauen könnte. Doch leider blieb ich immer wieder enttäuscht. Ich konnte mir nicht (und kann es bis heute nicht ganz) erklären, wieso ich nicht schneller lief. Dann kam die grösste Enttäuschung: an den Schweizermeisterschaften in Zürich lief ich in den Vorläufen auf Rang 9 und qualifizierte mich somit zum ersten Mal in meiner Karriere nicht für den Finallauf. Dies war nicht eine riesige Überraschung für mich, bewies mir jedoch nochmals in welcher Liga (oder eben in welcher nicht) ich nun spiele.
Nach den Meisterschaften wollte ich noch bei zwei Wettkämpfen unter Beweis stellen, dass ich zu mehr fähig war. Leider konnte ich gleich bei beiden wegen Krankheit nicht starten. Danach brauchte ich eine Pause. Nach zwei Wochen Urlaub, blieb für mich der letzte Monat der Saison nur ein kläglicher Versuch mit einer schlechten Form noch etwas hinzubiegen. So lief ich einige meiner aller schlechtesten 400m. Zum Glück waren da noch die Staffel Schweizermeisterschaften sowie die Team Schweizermeisterschaften, bei denen wir noch je eine Gold-, eine Silber- sowie eine Bronzemedaille gewannen. Diese Edelmetalle waren für meine Moral sehr wichtig, da sie wenigstens einen kleinen Teil des ganzen Aufwandes berechtigten. Ein weiteres Highlight meiner Saison war der Aufstieg unserer TVL-Männer in die Nationalliga B der Vereinsmeisterschaften!
Nun befinde ich mich mitten in der Saisonpause, in dem ich mich nebst auf die Erholung meines Körpers, auch auf die Analyse der Saison mit meinem Coach fokussieren werde. Nun gilt es die Fehler aber auch die Guten Dinge aus der letzten Saison herauszufiltern und dann einen angepassten Plan für die kommende Vorbereitung aufzustellen.
Weiter geht's!
Luca
